An 20. Januar 1934 kam Ludwig Frenkel als drittes Kind seiner Eltern Walter und Herta Frenkel geb. Rosenberg zur Welt. In Erinnerung an seinen Großvater Louis Frenkel, der einen Tag zuvor verstorben war, wurde der erste Sohn des Paares Ludwig genannt. Zusammen mit seinen Schwestern Helga und Karla Frenkel wuchs er in der Alten Hansestadt Lemgo auf.
Ab 1941 besuchte Ludwig Frenkel die jüdische Schule in Detmold und wohnte dort bei der Familie Flatow. Im gleichen Jahr kam sein Bruder Uriel zur Welt. Im März 1942 kehrte Ludwig zurück zu seiner Familie. Kurz darauf musste er miterleben, wie sein Onkel Ernst Frenkel und seine Tanten Mary Garty, Hanna Heinemann und Ruth Frenkel in das Warschauer Ghetto verschleppt wurden. In Lemgo erreichten die Familie Frenkel noch vereinzelte Hilfeschreie in Briefform, die von den katastrophalen Lebensbedingungen im Ghetto zeugten. Am 28. Juli 1942 wurden auch die verbliebenen Frenkels „in den Osten“ deportiert. Über Bielefeld wurde sie in das Ghetto/KZ Theresienstadt verbracht. Dort wurden Ludwigs ältere Geschwister und Eltern zur Zwangsarbeit eingeteilt, während er mir seinem jüngeren Bruder bei der Großmutter blieb.
In Theresienstadt litten alle unter ständigem Hunger, sodass selbst die Kleinsten lernen mussten, sich „Extrarationen“ zu „besorgen“. Dazu schrieb Karla Raveh geb. Frenkel:
„Ich traf Ludwig einmal auf der Straße, er hatte eine Extraration Suppe erwischt, die er nun stehend herunterschlang. Dies sind so traurige Augenblicke, die im Herzen eingeschnitten sind. Was hat dieser schöne, schmale, dunkle Junge von seinen zehn-ein halb Lebensjahren gehabt?“
Im Oktober 1944 wurde Ludwig Frenkel mit seinen Eltern und Geschwistern Helga und Uriel in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau weitertransportiert. Sehr wahrscheinlich ist er dort mit seiner Familie direkt nach der Ankunft in den Gaskammern ermordet worden.
In Erinnerung an Ludwig Frenkel wurde vor dem Frenkel-Haus in Lemgo ein Stolperstein verlegt.