Vom 26. bis 28. Oktober 2021 waren 180 Schülerinnen und Schüler aller neunten Klasse der Karla-Raveh-Gesamtschule zu Gast im Museum Hexenbürgermeisterhaus. Die Jugendlichen absolvierten den von der Gedenkstätte Frenkel-Haus organisierten Projekttag zum Thema „Jüdisches Leben heute“. Anlässlich des Festjahres 2021 „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ lernten die Teilnehmenden die Vielfalt jüdischen Lebens in drei Bausteinen kennen.
Wie der Titel verrät, stand nicht die Vergangenheit im Vordergrund, sondern der Alltag von Jüdinnen und Juden im heutigen Deutschland. Im ersten Baustein vermittelten Julia, Maxim und Kirsten von „Meet a Jew“ den Gruppen auf Augenhöhe, mit Wissen und Humor, wie es ist, jüdisch zu leben. Die drei engagieren sich als Freiwillige im Projekt des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die Schülerinnen und Schüler stellten Fragen zu Speisevorschriften und jüdischen Feiertagen, aber auch zu Erfahrungen mit Antisemitismus und der jeweiligen jüdischen Identität der Freiwilligen.
Neben dem Treffen mit den engagierten Studierenden führte Stadtführerin Liesel Kochsiek-Jakobfeuerborn die Schülerinnen und Schüler an die Orte, die in Lemgo mit jüdischem Leben verbunden sind, etwa dem Platz der ehemaligen Synagoge in der Neuen Straße.
Ein dritter Baustein des Projekttages war für alle Gruppen eine Begegnung mit der hebräischen oder jiddischen Sprache. Christian Fabritz und Janina Wurbs leiteten die Workshops, in denen es die ungewöhnliche Schrift zu entziffern galt und einige Worte der Sprachen gelernt wurden.
Wir danken allen Beteiligten für drei lehrreiche und ereignisreiche Projekttage!
Der Projekttag ist ein Angebot der Gedenkstätte Frenkel-Haus an alle weiterführenden Schulen in Lemgo. Aus einem Portfolio von Workshops können die Schulen ein individuelles Programm anfragen. Das Team der Gedenkstätte freut sich auf die Kooperation mit weiteren Schulen.
Melden Sie sich dazu gerne bei Sara Elkmann (s.elkmann@lemgo.de oder 05261 213-166).