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100 JAHRE HANDBALL IN LEMGO

40 JAHRE BUNDESLIGA

Vom Feldhandball in der Provinz zu Europapokaltriumphen des TBV
01. Juli bis 19. November 2023

Fragt man heute Leute nach Lemgo, ist die häufigste Assoziation Handball. Dies ist auf die Profimannschaft des TBV Lemgo Lippe zurückzuführen. Seit 1983 in der Handball-Bundesliga, wird der Verein insbesondere in den 1990er und 2000er Jahren zu einer Handball-Macht in Deutschland. Zwei Meisterschalen, vier Pokalsiege, drei Europapokaltitel stehen in der „Schatzvitrine“.

Feldhandball in Lemgo vor 100 Jahren

Doch Handball anno 1923 hat nicht viel mit demHandballsport heute gemein. Die Geschichte des Handballs in Lemgo beginnt vor 100 Jahren: Das erste Handballspiel findet wohl 1923 intern beim BSV 1911 Lemgo (Vorgängerverein des TBV) statt. Einen Spielbetrieb gibt es ab 1924. Man spielt auf einem großen Rasenfeld und auf große Tore.

Handball bzw. Sport ist in den Anfangsjahren deutlich politisch geprägt. Es gibt in Lemgo zahlreiche Vereine, die Handball spielen – die größten sind der BSV 1911, der Turnverein 1863 sowie die Freie Turnerschaft.

Nach Kriegsende fusionieren die Vereine zum Turn-und Ballspielverein Lemgo. Der Turnverein spaltet sich aber 1952 wieder ab, um seine Tradition fortzusetzen. Der TBV behält seinen Namen und steigt Mitte der 1970er Jahre in die Regionalliga auf – zu diesem Zeitpunkt die höchste Spielklasse.

 

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Handballmannschaft der Freien Turnerschaft Lemgo (im weißen Shirt) 1928
mit einer gegnerischen Mannschaft auf dem Sportplatz am Bruchweg.
Foto: Stadtarchiv Lemgo

Ein „neuer Sport“

Nach und nach gewinnt der Hallenhandball die Oberhand. Das kleine Feld und die Regeln sind so unterschiedlich, dass man von einem neuen Sport spricht. Ab 1975 konzentriert sich der TBV gänzlich auf den Hallenhandball, steigt nach und nach auf, bis 1983 sensationell der Aufstieg in die Bundesliga gelingt.

 

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Dieter Brenker (TBV Lemgo) erzielt ein Tor in der Hallen-Bezirksliga 1969 gegen TV Eintracht Oberlübbe.
Foto: Sammlung Günther Mahrdt

Spitzenhandball in Lemgo

Nach einigen Jahren im Abstiegskampf landet der TBV ab den 1990er Jahren die ersten Erfolge. Es gelingt, Stars nach Lemgo zu locken und selbst
zu entwickeln. 1995 gewinnt der Verein mit dem DHB-Pokal den ersten großen Titel. Ein Jahr später holt das Team sogar den Europapokal der Pokalsieger und entfacht in Lemgo eine Handball-Euphorie.

1997 wird TBV Lemgo zur stärksten deutschen Handballmannschaft. Zahlreiche Nationalspieler spielen für den Club, das Team wird erstmalig Deutscher Meister und erneut Pokalsieger. 2002 folgt ein nächster Pokalsieg und 2003 die zweite Meisterschaft.

In den Folgejahren kann Lemgo seine Spitzenposition im deutschen Handball zwar nicht halten, spielt aber seit 40 Jahren in der Bundesliga. 2006 und 2010 holt Lemgo mit dem EHF-Pokal erneut internationale Titel, 2020 gelingt ein völlig überraschender DHB-Pokalsieg.

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Florian Kehrmann, Trainer des TBV Lemgo, 2016.
Foto: Jörg Hagemann

Ausstellung im Museum Hexenbürgermeisterhaus

Die Ausstellung 100 Jahre Handball in Lemgo. 40 Jahre Bundesliga zeigt vom 1. Juli bis 19. November 2023 die spannende Entwicklung des Lemgoer Handballs vom Spielen in unterschiedlichen Verbänden in den 1920er Jahren, Einschränkungen und Verboten in der Zeit der NS-Herrschaft, erfolgreichen Zeiten auf dem Feld in den 60er und 70er Jahren bis zum Abschied vom Feldhandball.

Der zweite Schwerpunkt ist die Bundesliga-Geschichte des TBV Lemgo seit 1983. Die Ausstellung blickt dabei auf legendäre Spiele wie das Europapokal-Halbfinale in Bitola (Mazedonien) 1996, gefeierte Spieler wie Linksaußen Jörg Harke, der das Team in die Bundesliga wirft, sowie legendäre Trainer wie Lajos Mocsai, den ungarischen „Handball-Professor“, der Lemgo ab 1989 zum Spitzenteam formt.

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Hans Lutter (rechts, TV Lemgo) im Kampf um den Feldhandball, 1960er Jahre. Foto: Sammlung Klaus Theimann

Ausstellungsimpressionen