Das Memory-Spiel ist bei uns im Museumsshop erhältlich.
Museum Hexenbürgermeisterhaus:
Das Memory
Ratet euch vom Mittelalter bis in die Gegenwart der Alten Hansestadt Lemgo, indem ihr zu jedem aufgedeckten Plättchen das passende Gegenstück aus unserer historischen Sammlung findet – Rätselspaß und historisches Lernen in Einem für Groß und Klein!
Adam und Eva
Diese beiden lebensgroßen Steinskulpturen von Adam und Eva befinden sich an der Fassade des Hexenbürgermeisterhauses. Diese wurde im 16. Jahrhundert vom Lemgoer Baumeister Hermann Wulff geschaffen. Er war ein berühmter Meister der Weserrenaissance.
Die Figuren gehören zum beliebten biblischen Motiv des sog. „Sündenfalls“ – besser bekannt als die Geschichte, in der Adam und Eva die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis essen.
Der Baum und die Schlange, die Eva die Frucht anbot, sind ebenfalls zwischen den beiden an der Fassade dargestellt.
Das Lamm Gottes
Das Lamm Gottes (lat. agnus dei) ist ein bedeutendes Symbol im christlichen Glauben und steht zusammen mit der Siegesfahne für Jesus Christus und seine Auferstehung. Als solches befindet es sich auf mehreren Exponaten im Museum Hexenbürgermeisterhaus.
Das Steinrelief befand sich ursprünglich ab ca. 1300 in der Lemgoer Stadtmauer und ist der einzige noch erhaltene, künstlerisch gestaltete Stein der Lemgoer Stadttore. Danach wurde es in den Giebel des CVJM-Vereinshauses eingesetzt, in dem sich auch das bunte Glasfenster befand.
Baugeschichte
Im Zuge der letzten Restaurierung des Hexenbürgermeisterhauses in den frühen 2000er Jahren entstanden viele kleine „Fenster in die Baugeschichte“. Diese ausgewählten Elemente verbildlichen die 400-jährige Geschichte des Hexenbürgermeisterhauses, indem die zahlreichen Umbau- und Restaurierungsphasen hervorgehoben werden.
Auch diese hölzerne Türverzierung über einer Doppeltüranlage des 17. Jahrhunderts ist so gestaltet worden, dass man von links nach rechts die durch die Jahrhunderte veränderten Farbschichten entdecken kann.
Luther und Melanchthon
Auf diesen beiden, ca. 1 Meter hohen, Brüstungsbrettern aus der Kirche St. Marien sind die Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon zu sehen.
Die Ölgemälde stammen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, nachdem die Kirchen der Stadt Lemgo vom katholischen zum protestantischen Glauben übergegangen waren.
Ursprünglich gehörten die Holzporträts vermutlich zu einem größeren Bildprogramm, das auch Darstellungen der zwölf Apostel umfasste. Erhalten sind neben den Porträts der zwei Reformatoren nur noch die Bildnisse der Apostel Petrus und Jakobus.
Kaempfers Schriften
In den 1690er-Jahren reiste der Lemgoer Arzt und Forscher Engelbert Kaempfer im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie als einer der ersten deutschen Gesandten als Schiffsarzt nach Japan. Dabei stellte er umfangreiche botanische, geographische und gesellschaftliche Forschungen an.
Nach seiner Rückkehr ließ er im Jahr 1712 in Lemgo sein Buch „Amoenitates Exoticae“ (dt. ausländische Kostbarkeiten) über seine Forschungen im Orient publizieren. Posthum erschien außerdem sein Manuskript über seine Japan-Reise (das sog. „Japan-Werk“) im Jahr 1727 – zunächst in einer englischen Ausgabe, später auch auf Deutsch.
Bauherrenpaar
In diesen beiden Sandsteinbüsten sind wahrscheinlich das Bauherrenpaar Ernst von der Wipper und Ilse Derenthal verewigt. Ernst von der Wipper war ab 1532 einer der zwei ersten lutherischen Bürgermeister der Stadt Lemgo nach ihrer Reformation. Er heiratete in zweiter Ehe Ilse Derenthal aus Höxter.
Die Kunstwerke stammen aus dem einstigen Wohnhaus des Ehepaares an der Breiten Straße 35, welches um das Jahr 1900 abgerissen wurde. Dort waren sie vermutlich an einer Utlucht (eine norddeutsche Erkerform) befestigt.
Die Tugenden
An der Fassade des Hexenbürgermeisterhauses befinden sich insgesamt fünf Personifikationen von Tugenden in Form von kleinen bemalten Sandsteinreliefs. Geschaffen wurden sie zwischen 1568 und 1571 vom Lemgoer Baumeister Hermann Wulff, einem berühmten Meister der Weserrenaissance.
Die beiden ausgewählten Tugenden – eine religiöse und eine weltliche – sind der Glaube (lat. fides) und die Gerechtigkeit (lat. iustitia). Die Gerechtigkeit ist als sitzende Frau mit einem Richterschwert und einer Waage dargestellt, der Glaube ist eine Frau, die ein Kreuz in den Händen hält.
Foltergeräte
Im Zuge der Hexenverfolgungen in Lemgo zwischen dem 16. und dem 17. Jahrhundert fanden verschiedene Folterinstrumente Anwendung, um den angeklagten Opfern Geständnisse zu entlocken.
In unserer Sammlung befinden sich auch ein Folterstuhl mit spitzen Holzstacheln und eine Streckleiter. Beide sind allerdings viel spätere Nachbauten. Eine Art Stachelstuhl gab es zwar in der Zeit der Hexenverfolgungen in Lemgo, die Wissenschaft konnte mittlerweile aber bestätigen, dass es sich bei den meisten heute existierenden Stühlen dieser Art um Nachbauten des 19. und 20. Jahrhunderts handelt.
Die Streckleiter existierte in Lemgo zwar auch als Folterinstrument während der Hexenverfolgungen, ist aber nicht im Original erhalten. Sie wurde zusammen mit dem Stuhl für die ehemalige Inszenierung eines Folterkellers im Museum nachgebaut, um den Mythos des "Finsteren Mittelalters" zu festigen.
Das "Lüsterweibchen"
In der Diele des Hexenbürgermeisterhauses hängt dieser prachtvolle mittelalterliche Geweihleuchter mit einer Frauenfigur von der Decke – in der Fachsprache als „Lüsterweibchen“ bekannt. Er wurde um das Jahr 1392 geschaffen und ist somit das älteste bekannte Exemplar.
Der Leuchter besteht aus Horn, Eisen und Eichenholz und ist vorne mit einer geschnitzten und bemalten Porträtbüste einer lächelnden jungen Frau mit Kruseler (mittelalterliche Kopfbedeckung) geschmückt.
Im Mittelalter hing der Leuchter als Weihgabe in der Kirche St. Marien, bevor er später in das Lemgoer Rathaus und schließlich ins Hexenbürgermeisterhaus wanderte.
Ginkgo-Blätter
In den 1690er-Jahren reiste der Lemgoer Arzt und Forscher Engelbert Kaempfer im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie als einer der ersten deutschen Gesandten als Schiffsarzt nach Japan. Dabei stellte er umfangreiche botanische, geographische und gesellschaftliche Forschungen an.
Er war es auch, der den Ginkgo mit nach Europa brachte. Ihm zu Ehren wurde im Jahr 1937 im Garten des Museum Hexenbürgermeisterhaus ein Ginkgo-Baum gepflanzt, der alljährlich seine goldenen Blätter abwirft.
Hellebarden
Im Museum Hexenbürgermeisterhaus befinden sich einige Hellebarden, Piken und Lanzen aus Holz und Eisen – allesamt sogenannte „Stangenwaffen“ aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Sie gehörten zum Waffenarsenal des frühneuzeitlichen Militärs, vor allem des Fußvolkes. Sie dienten außerdem zur Bewaffnung der Bürger der Stadt – auch der Nachtwächter Lemgos hatte eine Hellebarde.
Die Klingen der Waffen sind unterschiedlich aufwendig mit Ornamenten verziert und tragen verschiedene Inschriften, wie ein Beispiel mit der Jahreszahl 1848 – vielleicht eine Erinnerung an die Märzrevolution in Lemgo?
Japanische Insekten
In den 1690er-Jahren reiste der Lemgoer Arzt und Forscher Engelbert Kaempfer im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie als einer der ersten deutschen Gesandten als Schiffsarzt nach Japan. Dabei stellte er umfangreiche botanische, geographische und gesellschaftliche Forschungen an.
Dieses präparierte Insektenpaar, ein Schmetterling und eine Zikade, wurde dem Museum zusammen mit anderen Exemplaren der Art im Jahr 2007 vom japanischen Biologen Hiroo Ozawa gestiftet.
Schon Kaempfer selbst brachte einige der Insekten mit nach Lemgo. Die Arten wurden posthum nach ihm benannt: der Schmetterling trägt den lateinischen Namen Neptis alwina kaempferi, die Zikaden heißen Platypleurakaempferi.
Kaminwangen
Bei diesen beiden Steinkunstwerken handelt es sich um Kaminwangen aus dem 17. Jahrhundert. Sie schmückten die linke und rechte Seite eines Saalkamins am ehemaligen Hof des Söldnerführers Franz von Kerssenbrock in der Papenstraße 24. Dargestellt sind zwei sogenannte „Wilde Männer“, die ein beliebtes Motiv in der Kunst der Renaissance waren.
Die Kaminwangen werden im Lapidarium (dt. Steinsammlung) im Garten des Museum Hexenbürgermeisterhaus ausgestellt, wo sich viele weitere Steinmetzarbeiten aus der Geschichte Lemgos befinden.
Japanische Riesenkrabben
In den 1690er-Jahren reiste der Lemgoer Arzt und Forscher Engelbert Kaempfer im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie als einer der ersten deutschen Gesandten als Schiffsarzt nach Japan. Dabei stellte er umfangreiche botanische, geographische und gesellschaftliche Forschungen an.
Er „entdeckte“ als erster Europäer die bis zu 4 Meter lange Japanische Riesenkrabbe (jap. takaashigani), die größte Krebsart der Welt. Sie erhielt in Erinnerung an ihn den lateinischen Namen Macrocheira kaempferi (dt. Kaempfersche Riesenhand).
Die beiden präparierten Exemplare in unserer Sammlung – ein Männchen und ein Weibchen – wurden im Jahr 2001 vom japanischen Biologen Hiroo Ozawa an das Museum Hexenbürgermeisterhaus gestiftet.
Meerschaumpfeifen
Mitte des 18. Jahrhunderts begann der Lemgoer Kaufmann Dietrich Bentzler, den Rohstoff Meerschaum aus Anatolien (heutige Türkei) zu importieren und daraus Pfeifenköpfe zu produzieren.
Damit schuf er einen Luxusartikel und etablierte ein neues Gewerbe in Lemgo. Über lange Jahre genossen die Lemgoer Meerschaumpfeifen einen hervorragenden Ruf – auch international.
Die Sammlung des Museums umfasst ein paar Dutzend Rohre, Köpfe, Mundstücke und Etuis verschiedenster Meerschaumpfeifen-Hersteller aus den vergangenen drei Jahrhunderten. Viele von den fein geschnitzten Pfeifenköpfen zeigen Tier- und Jagdszenen oder stellen unterschiedliche Persönlichkeiten dar.
Ritualmesser der Batak
Ende des 19. Jahrhunderts wanderten die beiden Lemgoer Brüder Johannes und Ernst Neubourg auf die Insel Sumatra in Indonesien aus. Dort arbeiteten sie auf niederländischen Tabakplantagen als Administratoren.
Sie brachten bei ihrer Rückkehr einige religiöse und alltägliche Gegenstände der örtlichen Kultur der Batak mit. Eine Großnichte vermachte sie in den 1950er-Jahren dem Museum Hexenbürgermeisterhaus.
Zu dieser Sammlung gehören auch die beiden mit Silber und Messing verzierten Eisenmesser mit Holzgriffen und Holzscheiden. Das Volk der Toba Batak nutzte sie, um Fleisch von Opfergaben für den König dünn zu schneiden.
Das erste Geld aus Lemgo
Unter der Herrschaft des Edelherrn Hermann II. von Lippe wurden um das Jahr 1200 die ersten lippischen Pfennige in der neu eingerichteten Münzprägestätte Lemgo geprägt.
Damals war die von Hermanns Vater Bernhard II. gegründete Planstadt gerade einmal zehn Jahre alt. Dieser Silberpfennig wurde in jener Zeit in Lemgo geprägt und ist damit einer der ersten seiner Art. Auf der Vorderseite kann man noch die lateinische Inschrift „DE LEMEGO MONETAE“ (dt. Geld aus Lemgo) entziffern.
Die Rückseite zeigt das sogenannte „Sancta Colonia“-Monogramm, das ursprünglich nur auf kölnischen Münzen zu finden war. Es wurde hier durch eine Lippische Rose im ersten O des Wortes „COLONIA“ ergänzt.
Lippes größter Münzschatz
Am 19. Mai 1956 machte der Bauer Wilhelm Hackemack einen spektakulären Fund bei Arbeiten auf seiner Wiese am Heldmanskamp in Lemgo: er fand einen Topf mit 2090 Silbermünzen aus dem 14. Jahrhundert. Das Geld wurde wohl in oder für Notzeiten vergraben, um es in Sicherheit zu bringen.
Die Silbergroschen und –pfennige stammen unter anderem aus rheinisch-westfälischen Münzprägestätten, aber auch aus norddeutschen Hansestädten und aus Prag. Die Münzen bilden bis heute den größten Münzschatzfund Lippes.
Bein- und Daumenschrauben
Bein- und Daumenschrauben wurden in der Zeit der Hexenverfolgungen vom 16. bis in das 18. Jahrhundert als Folterinstrumente eingesetzt.
Bei der sogenannten „peinlichen Befragung“ wurden der angeklagten Person Foltergeräte an Daumen bzw. Schienbein angelegt und mit den Schraubzwingen so lange fester gedreht, bis unter Schmerzen ein meist erfundenes Geständnis erfolgte.
Die frühneuzeitlichen Foltergeräte im Museum Hexenbürgermeisterhaus stammen aus dem Nachlass der einstigen Lemgoer Scharfrichterfamilie Clauss.
Mittelalterliche Schuhe
Diese Überreste von einem Paar mittelalterlicher Lederschuhe stammen aus archäologischen Grabungen auf dem Gebiet des ehemaligen Klosterhofes von St. Marien.
Sie wurden vermutlich von den dort lebenden Nonnen und Schülerinnen in Handarbeit gefertigt und getragen. Neben diesem Paar fand das Grabungsteam auch Überreste von Kinderschuhen.
Weitere Funde aus dem mittelalterlichen Alltagsleben der Klosterbewohner sind Fingerhüte, Scheren, Handspindeln, Nadeln, Knöpfe oder Ess- und Trinkgeschirr.
Das Siegel von Lemgo
Das Siegel der Stadt Lemgo entstand um das Jahr 1220, nachdem die Stadt wenige Jahrzehnte zuvor von Bernhard II. von Lippe als Planstadt gegründet worden war.
Dieser Stempel des Siegels (rechts) aus unserer Sammlung sowie ein Wachsabdruck auf einer Urkunde aus dem Jahr 1248 (links) zeigen eine typische Stadtsilhouette des Mittelalters mit Türmen, Mauer und Stadttor. Zu sehen ist außerdem die Lippische Rose als Wappen der Herren von Lippe. Die kreisförmige lateinische Inschrift lautet „+ SIGILLVM. BVRGENSIVM. I LEMEGO +“, also „Siegel der Bürger in Lemgo“.
Batak-Hausverzierungen
Ende des 19. Jahrhunderts wanderten die beiden Lemgoer Brüder Johannes und Ernst Neubourg auf die Insel Sumatra in Indonesien aus. Dort arbeiteten sie auf niederländischen Tabakplantagen als Administratoren.
Sie brachten bei ihrer Rückkehr einige religiöse und alltägliche Gegenstände der örtlichen Kultur der Toba Batak mit. Eine Großnichte vermachte sie in den 1950er-Jahren dem Museum Hexenbürgermeisterhaus.
Dazu gehören diese bemalten Hausornamente aus Holz, die ursprünglich Dachbalken in einem Dorf zierten. Sie zeigen eine sogenannte singa, ein übernatürliches Wesen aus der Mythologie der Batak, dessen Darstellung Böses vom Haus fernhalten soll.
Wächterhörner
Insgesamt drei dieser Blashörner befinden sich in unserer Sammlung. Sie wurden noch bis in das 20. Jahrhundert hinein von den Nachtwächtern und Türmern Lemgos benutzt. Unter anderem dienten sie dazu, die Bevölkerung der Stadt vor Gefahren wie Stadtbränden und Angriffen zu warnen oder Schlägereien zu melden.
Die Hörner sind zwischen drei und vier Kilogramm schwer und aus Bronze gefertigt. Sie haben hinten und vorne je eine Öse für einen Lederriemen, mit dem man das Horn über der Schulter tragen konnte.
Trotzdem weisen die Hörner an den Trichtern schwere Schleifspuren auf, was wohl daher kommt, dass die Wächter ihr Horn oft hinter sich her gezogen haben.
Gläserne Wappen
Diese bunten Wappen befinden sich in einer Bleiverglasung, die im Zuge der Museumsnutzung des Hexenbürgermeisterhauses als Lichtschutz eingebaut wurde.
Geschaffen wurden die kunstvollen Fenster vom Detmolder Bildhauer und Glasmaler Hans Jähne im Jahr 1953. Dargestellt sind die beiden Wappen der Adelsgeschlechter von Thurn und Taxis und von Schaumburg-Lippe sowie eine große Lippische Rose.