Martin Monnickendam war in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ein vielseitiger und sehr anerkannter niederländischer Künstler. Mit seinen farbenfrohen Bildern vom Amsterdamer Stadtleben, feiernden Menschenmassen, seinen Landschaften, Genreszenen und Stillleben machte er in seiner Heimatstadt Amsterdam und im Ausland Furore. Monnickendam war keiner Stilepoche verpflichtet, sondern vereinte Elemente der verschiedensten Stile.
Martin Monnickendam reiste viel in ganz Europa. Er nutzte seine Aufenthalte, um seine Eindrücke mit Kreide und Wasserfarben festzuhalten. Seine Sommerreise im Jahre 1923 führte ihn in die Weserregion. Auf seiner Reise hat Monnickendam zahlreiche größere und kleinere Städte in der Region besucht. Im Land Lippe hat Monnickendam sich ebenfalls längere Zeit aufgehalten. Er besuchte beispielsweise Detmold, Salzuflen und Horn sowie die Dörfer Heiligenkirchen und Berlebeck. Von dort aus wanderte er in die Wälder des Teutoburger Waldes, wo mehrere Aquarell- und Pastellskizzen entstanden sind.
Auch in Lemgo hat sich Monnickendam eine längere Zeit aufgehalten. Unter den 60 Kreide- und Pastellskizzen befinden sich vier Blätter mit Lemgoer Motiven. Zwei davon zeigen die Ratslaube an der Mittelstraße (erbaut 1565), ein weiteres Blatt die neue Ratsstube (erbaut 1589) mit der St. Nicolai Kirche im Hintergrund. Durch die Darstellung des Straßen- und Marktlebens mit Personen und Karren, bekommen die Szenen eine besondere Lebendigkeit. Das vierte Blatt trägt den Titel >>Poort<< (Tor). Dargestellt sind Details der Fassade des Hexenbürgermeisterhauses, und zwar das Dielentor mit der darüber liegenden Darstellung des Sündenfalls. Somit ist das Museum Hexenbürgermeisterhaus ein prädestinierter Ort um Monnickendams Reise im Rahmen einer Ausstellung zu präsentieren.
Die Ausstellung ist die Fortführung der Ausstellung „Reiselust und Großstadtflair. Der Amsterdamer Maler Martin Monnickendam“ in der Städtischen Galerie Schwalenberg.